TCM – Heilpflanzen aus Anwendungen in der chinesischen Medizin Seit Jahresbeginn 2009 bieten wir Ihnen auf dieser Website eine erste Zusammenstellung chinesischer Heilpflanzen in einer gesonderten Galerie. Der Einstieg in die Thematik war für meine Fotografen und mich ebenso frappierend wie spannend; die wirkliche Reichweite des Themas können wir auch jetzt nur mehr erahnen als erfassen, denn sie birgt den Stoff für eine weitere jahrelange Beschäftigung, für die wir uns gerne auch mit anderen Arbeitsgruppen und Einrichtungen vernetzen wollen, denn soviel ist jetzt schon klar: die Dokumentation der chinesischen Heilpflanzenwelt ist kein Unterfangen, das von einer botanischen Bildagentur im Alleingang geleistet werden kann. – Allein im pflanzlichen Bereich greift die chinesische Medizin auf über 5 000 Pflanzenarten in unterschiedlichen Zusammenstellungen und Zubereitungen zurück.
Erste Lehrstühle an deutschen Universitäten belegen das ernsthafte wissenschaftliche Interesse, das inzwischen gegenüber der asiatischen Heilkunst geweckt worden ist. Über 1 000 Ärzte, die in Deutschland praktizieren haben mittlerweile Zusatzausbildungen in chinesischer Arzneimitteltherapie absolviert; wesentlich größer dürfte die Zahl der Heilpraktiker sein, die sich im Interesse ihrer Patienten mit diesen Theorien beschäftigen. Mit den Veröffentlichungen von Bensky (1) und Stöger (2) wurden westlichen Pharmazeuten und Ärzten seit den 90er Jahren erste wissenschaftliche Zugänge zur chinesischen Heilpflanzenkunde ermöglicht; in ersten dankenswerten Anläufen wurden hier die chinesischen Drogenmonographien für die westliche Pharmazie und deren apothekengerechte Prüfmethoden zugänglich gemacht. Inzwischen haben auch erste pflanzliche Drogenangebote aus der chinesischen Medizin (nach unseren aktuellen Recherchen von bis zu 350 Pflanzenarten, die sich im deutschen Raum meist an den Empfehlungen und Vorarbeiten von Stöger orientieren) den Eingang in die Verkaufsregale deutscher Apotheker gefunden und werden von unterschiedlichen Vertretern chinesischer Heilkunst verordnet.
Nach unseren Quellen gehen wir momentan von einer geschätzten Zahl von 5 000 und mehr Pflanzenarten aus, die in der chinesischen Heilkunde eine Rolle spielen, wenn wir dabei sowohl die offizielle chinesische Pharmakopöe berücksichtigen wie auch die zahllosen ethno-botanischen Anwendungen lokaler Art, die in der chinesischen Volksheilkunde überliefert werden. Eine Studie der Universität von Sichuan wies schon 1994 insgesamt 4 100 arzneilich genutzte Pflanzen allein für die Provinz Sichuan aus; in der Provinz wird wegen der geomorphologischen und klimatischen Besonderheiten für die Botanik ohnehin eine der artenreichsten Regionen der Welt vermutet. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) macht seit 1999 erste Anbauversuche mit chinesischen Heilpflanzen unter deutschen Anbaubedingungen (http://www.lfl.bayern.de/ipz/heilpflanzen/13835/) und wie man hört, werden dabei mit einigen Pflanzenarten (z. B. Angelica dahurica, Artemisia scoparia, Leonurus japonicus, Rheum palmatum, Salvia miltiorrhiza u. a.) schon gute Erfolge erzielt.
In bestimmten Kreisen unserer eigenen Kundschaft erlebt der chinesische Götterbaum (Ailanthus altissima) – bisher als lästige Invasionspflanze von Gartenbauabteilungen eher gefürchtet – z. Zt. eine enorme Aufwertung, seit man weiß, dass seine Rinde und Blätter in der chinesischen Medizin eine Rolle spielen. Der chinesische Surenbaum (Toona sinensis) wird seit letztem Jahr verstärkt in Baumschulen und Gärtnereien angefragt, weil es sich herumgesprochen hat, dass seine Schösslinge in einigen Regionen Chinas als Gemüse mit heilkräftiger Wirkung gegessen werden. – Diese Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Ein durchgängiges Interesse an der chinesischen Pflanzenwelt ist also durchaus auf unterschiedlichen intellektuellen Niveaustufen zu verzeichnen. Als botanisches Facharchiv wollen wir uns diesem Trend nicht verschließen, sehen aber auch noch einen enormen Forschungsaufwand und Recherchebedarf um allen Beteiligten eine nachhaltige Quelle an ernsthafter Information und qualifizierter Bebilderung zu liefern. Zum Status quo haben wir zunächst einmal 1 500 chinesische Heilpflanzen in unserer hausinternen Datenbank erfasst und zwar neben der bewährten Viersprachigkeit auch zusätzlich mit chinesischen Synonymen sowohl in Pin Yin wie mit den vollständigen chinesischen Schriftzeichen. Die oftmals abweichenden chinesischen Drogenbezeichnungen für die Pflanzenarten oder verwendeter Pflanzenteile referenzieren wir in einer gesonderten Liste. Vorläufig sehen wir jedoch noch keine Veranlassung diese wertvolle Datenbank der Öffentlichkeit online preiszugeben (nicht zuletzt wegen zweifelhafter Einstellungen zum Urheberrecht seitens vieler Internetnutzer). Einige unserer hausinternen Vertragsfotografen bearbeiten aber im Moment schon diese Listen, um auch unser Bildmaterial im Bereich der chinesischen Pflanzenheilkunde auszuweiten. Besucher unserer Website und unsere redaktionellen Kunden können wir schon jetzt auf die Zusammenstellung von über 400 Heilpflanzen aus Anwendungsbereichen der chinesischen Medizin verweisen:http://www.lavendelfoto.de/de/kat-tcm.htm. Was auch immer der Anlass für Ihre Beschäftigung mit chinesischen Heilpflanzen sein mag, ein Anruf genügt (040 5001311) und wir sind sicher, dass wir bei diesem Thema mit Ihnen eine Basis für die künftige Zusammenarbeit finden werden. Mit freundlicher Empfehlung Gerhard Höfer
(1) Bensky, Dan u. a.: Chinese Herbal Medicine: Materia Medica, 3. Auflage, Eastland Press, Seattle 2004
P. S. |